Vergaser FZR 600 (3HE)

Die "neuen" Vergaser stammen von der Yamaha FZR 600 Bj. 91 und sind die einzigen in der Yamaha Modellpalette, die auch Gleichdruck-Fallstromvergaser sind, wie die Originalen der Diversion. Der Vorteil und einzige Umbaugrund beruht auf dem 4mm größeren Ansaugquerschnitt je Vergaser, womit bei der FZR 91PS im Serienzustand möglich sind. Das folgende Bild zeigt einen Größenvergleich zwischen den beiden Vergasern (links XJ, rechts FZR).

 

Bedauerlicherweise ist die FZR Vergaserbatterie in der Baubreite größer als die Originale, was an einer anderen Motorengeometrie des FZR Motors liegt (16 statt 8 Ventile). Die meiste Arbeit verbringt man folglich mit dem Engersetzen der Vergaser. Vorallem in der Mitte zwischen dem zweiten und dritten Vergaser muss einiges an Abstand veringert werden. Das Ganze fängt mit Gasschieber kürzen an und hört mit Abschleifen der Verbindungsbrücken noch lange nicht auf. Kurz gesagt, es dauert richtig lange bis man die neue Vergaserbatterie soweit hat, um sie auf die Ansaugkrümmer der XJ zu montieren. Hat man alles angepasst, kommt die nächste Hürde: Der Gaszug. Ihn mit den beiden Zügen zu installieren erfordert einiges an praktischem Geschick und handwerklichem Können, da nicht nur die Position komplett neu festgelegt werden, sondern auch die Halterungen hierfür zum Teil selbst angefertigt werden muss. Auf den folgenden drei Bildern sieht man Detailaufnahmen des neuen Gaszughalters.

 

Hier ein paar Bilder im montierten Zustand. Der Luftfilterkasten muss nun Einzelfiltern weichen, theoretisch könnte man aber den originalen Filterkasten weiterbenutzen, indem man die FZR Ansaugstutzen in ihn einpasst. Für den Alltagsgebrauch sicherlich auch empfehlenswert, da die Einzelfilter v.a. unter Volllast richtig laut sind.

Recht erfreulich ist die Tatsache, dass die Vergaserheizung (Pumpe, Schläuche, etc.) der XJ Vergaserbatterie bei den FZR Vergasern entfällt und man die ewig öligen Gerätschaften komplett abbauen kann und nicht mehr benötigt. Ebenfalls muss die Ölsteigleitung zur Pumpe mit einer Schraube abgedichtet werden, genau wie die Verbindung zum Nockenwellendeckel.

 

Nachdem die Vergaser neu synchronisiert und das Standgas eingestellt wurde, ergab der erste Testlauf ein überaschend gutes Ergebnis was Ansprechverhalten und Leistungsentfaltung betrifft. Das komplette Drehzahlband wird ohne Loch durchlaufen und letztendlich vom Begrenzer bei 11.000 U/min unsanft gestoppt. Lediglich bis 4000 U/min geht durch die Einzelfilter und den somit fehlenden langen Ansaugweg das Drehmoment etwas nach unten.

Die Vergasereinstellung sieht folgendermassen bei mir aus:

 

Das Umhängen der Nadeln und der Austausch der Hauptdüsen lässt sich bequem im eingebauten Zustand bewerkstelligen:

 

 

Wie man auf den Bilder erkennen kann, habe ich vor die Filter noch einen Teil des Filterkastens gesetzt, welcher auch nach unten hin abgeschlossen ist. Das Ganze hat zwei Gründe: Zum einen wird so nicht komplett die warme Abluft des Motors angesaugt und zum anderen ist dies ein notwendiger Schutz vor Nässe. Sollte man ohne einen solchen in einen Regenschauer kommen, wird durch den Spalt zwischen Rahmen und Tank Wasser zum Ansaugsystem gedrückt und im schlimmsten Fall sterben einem die Vergaser ab.

 

 

Update (09/09/06)

Und wieder gibt es neues zu berichten. Nachdem Ende August ein neuer Motor in die Diversion kam, mussten die Vergaser wieder neu abgestimmt werden. Bei der Gelegenheit habe ich wieder nach anderen Ansaugstutzen Ausschau gehalten, da ich mit denen der alten XJ immernoch nicht ganz zufrieden war. Leistung top aber bei 7000 U/min ein kleines Loch im Drehzahlband, das vorallem in hohen Gängen beim Durchbeschleunigen etwas nervig war.

Nun habe ich endlich Ansaugstutzen gefunden, die optimal zur Luftführung (Form) passen als auch einen großen Querschnitt besitzen. Es sind jene aus der Yamaha FZ 750 (Typ 2KK) Nr. 1AE-14453-00. (Vielen Dank für den Tip Werner!!)

Auf den Bildern unten sind sie auch im Vergleich zu den original Diversion Ansaugstutzen für 61PS zu sehen. Der Größenunterschied ist doch enorm.

Abstimmung ist soweit noch nicht komplett abgeschlossen.

 

 

Vergleich Ansaugstutzen Diversion mit FZ 750 und Montage im Original Luftfilterkasten.